Reis ernährt die Welt
Reis zählt zu den wichtigsten Lebensmitteln der Weltbevölkerung. Zwar handelt es sich bei Reis ein Süßgras, er wird aber zum Getreide gerechnet. In China, Indien, Indonesien und Pakistan kommt Reis täglich auf den Tisch und wird als gut zu lagerndes, leicht zuzubereitendes und sättigendes Lebensmittel geschätzt. Ein weiterer Vorteil an Reis: Er ist in der Küche sehr variabel einsetzbar und enthält viele Nährstoffe – jedoch vor allem in der unverarbeiteten Form, dem ungeschälten Reis. Für Menschen, die an Zöliakie leiden, ist Reis eine gute Wahl: Er ist kohlehydratreich und damit ein guter, glutenfreier Energiespender. Dazu enthält er kaum Fett und ist neben Kartoffeln, Pasta und Brot eine kalorienarme Beilage.
Reispflanzen werden bereits sehr lange angebaut
Wie weit die Geschichte des Reisanbaus zurückreicht, ist umstritten. Es ist von 5000 Jahren die Rede, es gibt aber auch Funde, die Forscher noch viel weiter zurückdatieren. Damit hätte die Reiskultivierung schon vor etwa 10000 Jahren begonnen. Klar ist, dass zuerst in Asien Reis angepflanzt wurde, die ältesten Funde stammen aus China. Von dort verbreitete sich die Reiskultivierung über Japan, Korea und Südostasien nach Indien und weiter nach Mesopotamien. Dort wurde er bereits 400 v. Chr. angebaut und verbreitete sich anschließend weiter in den Mittelmeerraum.
Diese Bedingungen sind wichtig für den Reisanbau
Fruchtbares Schwemmland, mit der Feuchtigkeit, die Reispflanzen zum Wachstum brauchen, sind ebenso notwendig wie warmes Klima. Heute wird Reis für den Weltmarkt vor allem in Asien, Afrika und den USA angebaut. Aber auch in Europa finden sich Reisfelder: Seit dem 15. Jahrhundert wird in Italien Reis kultiviert. Berühmt sind die norditalienischen Pflanzungen in der Poebene (dort wird allerdings eher der für die italienische Küche verwendete Risotto-Reis, z. B. der Arborio angebaut). Weitere Reisfelder liegen in Frankreich, Spanien, Griechenland und Portugal. Die Weltproduktion aus über 100 Ländern liegt bei über 500 Millionen Tonnen. Der Anbau des ertragreichen Sumpfreises ist leider sehr wasserintensiv, der Trocken- oder Bergreis wiederum bringt geringere Erträge ein.
Diese Reisarten sind am verbreitetsten
Der Kulturreis Oryza Sativa wird zwischen 80 und 150 Zentimetern hoch und trägt seine fruchttragenden Rispen auf mehreren Halmen. Eine Pflanze kann insgesamt 2000 – 3000 Reiskörner tragen. Über die Jahrhunderte gab es zahlreiche Kreuzungen und Züchtungen, aber im wesentlichen lassen sich zwei Hauptgruppen unterscheiden: Der Oryza Sativa indica bildet längliche, nicht klebrige Reiskörner aus. Zu dieser Unterart gehören Patna- und Basmatireis. Die andere Gruppe stellt der Oryza Sativa japonica mit seinen rundlichen Körnern, die aufgrund ihrer Eigenschaften auch Klebreis genannt werden.
Der Oriyza Sativa dominiert den Weltmarkt mit über 95% des gehandelten Reises. Der afrikanische Oryza Glaberrima oder europäische Reisvarianten spielen kaum eine Rolle im internationalen Handel.
Reis – Symbol für Fruchtbarkeit und Leben
In Asien gilt Reis schon lange als Symbol für Glück, Wohlstand und Fruchtbarkeit – der Brauch, das Brautpaar bei der Hochzeit mit Reis zu bewerfen und ihm damit Glück zu wünschen, ist inzwischen auch in der westlichen Welt bekannt.
Reis ist gut für die Gesundheit
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sind die positiven Eigenschaften des Reises seit langem bekannt und werden eingesetzt zur Verdauungsförderung, Blutdrucksenkung, zur Entlastung des Herzens und zur Entwässerung des Körpers. Nicht allein die Reiskörner sind hier nutzbar: Die Wurzeln wirken schweisshemmend und adstringierend, die Sprossen stärken den Magen und wirken appetitfördernd. Getrocknete Reisblüten entfalten ihre Wirkung in Kosmetikprodukten und Zahnpasta. Die Pflanzenstengel unterstützen die Heilung von Gallenleiden und lindern Nervosität. Aus Reisstroh zubereiteter Tee hilft bei der Behandlung rheumatischer Beschwerden und Gicht. Die Heilwirkung entfaltet sich vor allem, wenn das Ausgangsprodukt möglichst unbehandelt ist.
Naturreis, weißer Reis und Parboiled Reis: Die Unterschiede
Jedes Reiskorn setzt sich zusammen aus Keimling, Mehlkörper, und dem sogenannten Silberhäutchen. Dieses besteht wiederum aus Aleuronschicht, Samenschale und Fruchtwand. Im Silberhäutchen sind die ernährungsphysiologisch bedeutendsten Inhaltsstoffe des Reiskorns enthalten, also Mineralien, Spurenelemente und Vitamine. Die Aleuronschicht trennt Mehlkörper und Schale voneinander.
Naturreis enthält erwartungsgemäß die meisten Vitalstoffe. Parboiled Reis wird auf eine spezielle Art geschält, bei der der wasserlösliche Teil der Vitalstoffe ins Innere des Reiskornes gepresst wird. Beim weißen Reis wurde das Silberhäutchen und damit leider auch der größte Teil der Vitamine und Mineralstoffe entfernt.
Zum Abschluss noch eine Weisheit aus China
„Reden kocht keinen Reis…“
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